Du bist nicht kompliziert – du bist zyklisch

Warum Emotionen, Rückzug und Sinnlichkeit kein Fehler – sondern weibliche Intelligenz sind

Wenn du denkst, du bist zu viel – bist du vielleicht einfach nur du selbst

In über 10 Jahren Arbeit mit Frauen habe ich unzählige Gespräche geführt – und immer wieder tauchen dieselben Gedanken auf:

„Ich bin so sprunghaft.“

„Ich weiß nie, wie ich mich morgen fühle.“

„Ich funktioniere einfach nicht so konstant wie andere.“

Doch was ist, wenn nicht du das Problem bist – sondern das System, das dich bewertet?

 

Der Unterschied: Männerzyklus vs. Frauenzylus

Der männliche Hormonhaushalt folgt einem 24-Stunden-Rhythmus.

Der weibliche Körper hingegen bewegt sich in einem etwa 28-tägigen Zyklus – mit Phasen der Energie, Kreativität, Intuition und Rückbesinnung.

Und genau diese Vielfalt wird oft pathologisiert – statt gefeiert.

 

Zyklus-Schwäche? Nein – Zyklus-Superkraft!

Eine Studie der Harvard Medical School zeigt:

Frauen, die ihren Zyklus kennen und in Einklang damit leben, erleben mehr Wohlbefinden, weniger Stress und höhere emotionale Stabilität.

In den einzelnen Phasen verändert sich:

  • die hormonelle Zusammensetzung

  • die Leistungsfähigkeit

  • die emotionale Reaktionslage

  • die Körperwahrnehmung

Das bedeutet:

Wer im Zyklus lebt, lebt nicht weniger effektiv – sondern intelligenter.

 

Der Zusammenhang mit Selbstwert & Selbstannahme

Wenn wir lernen, dass Rückzug nicht Faulheit, sondern Regeneration ist –

dass Emotionen nicht Schwäche, sondern innere Führung bedeuten –

und dass Sinnlichkeit nicht Egoismus, sondern Lebensintelligenz ist –

…dann verändert sich unser Selbstbild.

Und damit: unsere gesamte Welt.

Sexualität: Kein Tabu – sondern Zentrum

Wenn Frauen ihre Sexualität zurückerobern, geschieht etwas Magisches:

Sie spüren sich wieder.

Die Klitoris hat über 8000 Nervenenden – und dennoch wird sie in der klassischen Aufklärung meist ignoriert.

Das ist kein Zufall.

Es ist das Ergebnis jahrhundertelanger Kontrolle über weibliche Kraft.

Doch genau dort liegt der Schlüssel:

Wo du dich berührst, erkennst du dich.

Was sagt die Biologie dazu?

Die Polyvagal-Theorie von Stephen Porges zeigt, wie unser Nervensystem zwischen Verbindung und Verteidigung pendelt.

Körperarbeit wie Breathwork, Ecstatic Dance oder somatische Rituale helfen, diese Systeme zu regulieren –

und bringen Frauen aus dem Kopf – in den Körper.

„Dein Körper ist nicht dein Hindernis – er ist dein Heimweg.“

 

Was bedeutet Female Empowerment wirklich?

Es ist nicht: besser, schneller, härter.

Es ist: wahrer, weicher, ganzer.

Es bedeutet:

  • Den eigenen Zyklus zu kennen – und nicht gegen ihn zu kämpfen.

  • Sexualität nicht zu verstecken – sondern als Lebensenergie zu ehren.

  • Sich nicht mit linearen Systemen zu vergleichen – sondern die eigene Natur zu würdigen.

 

Fazit: Deine Kraft ist nicht inkonsequent – sie ist zyklisch

Wenn du deinen Zyklus kennst, steuerst du nicht weniger – sondern klarer.

Wenn du deine Bedürfnisse achtest, liebst du dich nicht weniger – sondern echter.

Und wenn du dich deiner Sinnlichkeit öffnest, führst du nicht nur dich – sondern auch andere.

Du bist nicht kompliziert.

Du bist vollständig.

Der Zyklus ist kein Nachteil. Er ist ein integraler Teil deiner Ganzheit – körperlich, mental, seelisch.

In Zusammenarbeit mit über hundert Frauen durfte ich erleben, wie kraftvoll es ist, den Zyklus nicht nur zu verstehen, sondern ganzheitlich zu leben: im Alltag, in Beziehungen, im Beruf – und im eigenen Wertgefühl.

Er ist dein Rhythmus – deine Superkraft.

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