Spirituelle Müdigkeit: Warum Persönlichkeitsentwicklung nicht „Tun, Tun, Tun“ ist
Und wie C.G. Jung uns daran erinnert, worum es wirklich geht
Wachstum ist nicht gleich Weiterentwicklung
In der Welt der Persönlichkeitsentwicklung ist das Narrativ oft klar:
„Mach mehr. Lerne mehr. Heile mehr. Streng dich mehr an. Werde mehr.“
Doch was, wenn genau dieses ständige Machen der Grund ist, warum so viele nicht mehr können?
In den letzten Jahren ist Persönlichkeitsarbeit für viele zur Lebensaufgabe geworden.
Doch nicht selten wird aus der Suche nach Heilung eine neue Form von Selbstoptimierung.
Spiritualität wird zur Checkliste. Entwicklung zum Leistungsdruck.
Und plötzlich ist da kein Raum mehr für das, was wirklich heilt:
Ruhe. Wiederholung. Integration.
Wenn Wachstum sich nach Überforderung anfühlt
Viele Menschen berichten:
„Ich habe so viele Tools gelernt – aber nichts davon wirkt mehr.“
„Ich bin müde vom inneren Arbeiten.“
„Ich weiß, was ich tun müsste – aber ich kann einfach nicht mehr.“
Diese Erschöpfung ist kein Zeichen von Schwäche.
Sie ist ein Zeichen dafür, dass du lange funktioniert hast – und nicht gefühlt.
Dass du mehr getan als gespürt hast.
Mehr analysiert als verkörpert.
Mehr gesucht als angenommen.
Manchmal ist das größte Wachstum kein Schritt nach vorn – sondern ein Anhalten.
Was C.G. Jung dazu sagt
Der berühmte Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung bringt es auf den Punkt:
„Erleuchtung ist nicht, sich Licht vorzustellen –
sondern sich der Dunkelheit bewusst zu werden.“
Es geht nicht darum, ständig neue Ziele zu setzen.
Sondern zu erkennen, was in dir der Entfaltung noch im Weg steht.
Nicht höher, schneller, weiter –
sondern tiefer, leiser, echter.
Integration statt ständiger Transformation
Wahre Entwicklung beginnt nicht mit dem nächsten Buch, Retreat oder Onlinekurs.
Sondern mit dem Mut, das, was du bereits gelernt hast, auch wirklich zu leben.
Integration bedeutet:
Nicht noch ein Tool zu brauchen,
sondern eins endlich anzuwenden – mit Tiefe.
Nicht mehr verstehen zu wollen,
sondern das Erfahrene in deinen Alltag zu weben.
Nicht im Kopf zu bleiben,
sondern im Körper zu landen.
Wachstum braucht keine neuen Inputs. Es braucht Verankerung.
Du musst nichts mehr beweisen
Vielleicht ist genau jetzt der Moment,
nicht weiter zu rennen, sondern still zu werden.
Nicht dich zu pushen, sondern zu spüren.
Nicht zu fragen, was du noch tun musst –
sondern was du endlich lassen darfst.
Du bist nicht hinterher.
Du bist nicht falsch.
Du bist auf dem Weg.
Und manchmal bedeutet dieser Weg:
Nichts Neues. Sondern endlich ganz hier sein.
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