Wenn Vertrauen fehlt, beginnt Kontrolle
Warum wir das Leben oft managen wollen – und wie du wieder ins Vertrauen findest
Kontrolle fühlt sich sicher an – ist aber unendlich anstrengend
Es beginnt harmlos.
Du willst alles gut machen. Alles richtig machen.
Planst. Überlegst. Recherchierst.
Doch irgendwann merkst du: Dein Kopf hört nicht mehr auf. Dein Körper ist erschöpft. Dein Herz bleibt leer.
Kontrolle fühlt sich wie Sicherheit an – ist aber in Wahrheit ein permanenter Ausnahmezustand.
Denn du versuchst, etwas zu halten, was sich nie halten lässt: das Leben selbst.
Warum Kontrolle kein Charakterzug ist – sondern ein Schutz
Psychologisch betrachtet ist übermäßiges Kontrollverhalten selten eine bewusste Entscheidung.
Es ist ein Muster.
Ein Versuch, das zu kompensieren, was früher gefehlt hat: Verlässlichkeit. Sicherheit. Gehaltensein.
Viele Menschen, die heute alles im Griff haben müssen, waren früher Kinder, die sich nie wirklich entspannen konnten.
Die zu viel Verantwortung tragen mussten.
Die mit unvorhersehbaren Reaktionen konfrontiert waren.
Die gelernt haben: „Wenn ich alles im Blick habe, kann mir nichts passieren.“
Doch dieses Muster hat einen hohen Preis.
Denn es führt uns in einen ständigen Alarmzustand.
In ein Leben, das nicht fließt – sondern funktioniert.
Was das Nervensystem damit zu tun hat
Unser Nervensystem speichert Erfahrungen.
Nicht in Worten – sondern in Reaktionen.
Wenn du als Kind nicht sicher gebunden warst, bleibt dein System in ständiger Alarmbereitschaft.
Das heißt: Auch wenn heute alles gut ist, fühlt sich das Leben nicht gut an.
Die Folgen:
Schlafprobleme
Gedankenkarussell
Überforderung bei kleinen Reizen
Schwierigkeiten, zu vertrauen – in Menschen, Prozesse, das Leben
Doch das ist nicht dein Fehler.
Es ist dein Körper, der dich schützen will.
Aber: Du kannst ihn neu programmieren.
Wie Vertrauen zurückkehrt – ohne Zwang, ohne Druck
Vertrauen lässt sich nicht „machen“.
Aber es kann wachsen – durch neue Erfahrungen.
Durch Räume, in denen du nichts kontrollieren musst.
In denen du einfach sein darfst.
Was hilft, ist tiefe, ganzheitliche Arbeit, z. B.:
Breathwork, um das Nervensystem zu regulieren
Rituale, um alte Erfahrungen zu transformieren
Arbeit mit dem Wurzelchakra, dem Zentrum für Sicherheit und Urvertrauen
Schamanische Begleitung, die den Teil heilt, der nie Sprache hatte
Auch auf Seelenebene beginnt Heilung dort, wo du nicht mehr kämpfen musst.
Sondern gehalten wirst – und dich langsam wieder fallen lassen darfst.
Spirituelle Sicht: Vertrauen ist ein Ursprungszustand
In vielen spirituellen Traditionen gilt Vertrauen nicht als Leistung – sondern als Naturzustand der Seele.
Wir kommen mit Vertrauen auf die Welt.
Aber die Erfahrungen im Leben legen sich darüber – wie Staub auf einen Spiegel.
Deshalb geht es nicht darum, Vertrauen „aufzubauen“.
Sondern darum, das wieder freizulegen,
was schon immer da war – unter den Ängsten, unter den Strategien, unter der Kontrolle.
Fazit: Kontrolle ist der Versuch, Schmerz zu vermeiden – Vertrauen ist der Mut, zu leben
Vielleicht ist es Zeit, nicht mehr alles im Griff haben zu müssen.
Vielleicht ist es Zeit, das Leben nicht mehr zu managen – sondern dich von ihm halten zu lassen.
Vertrauen heißt nicht, dass alles leicht wird.
Aber es heißt, dass du nicht mehr alles alleine tragen musst.
Und manchmal ist der mutigste Schritt nicht, weiterzumachen – sondern loszulassen.
Und dem Leben eine neue Antwort zu geben: „Ich bin bereit, dir wieder zu vertrauen.“
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