8 Tage Fasten, Schweigen, Meditieren
Meine Erkenntnisse eines wirklich aufregenden und spannenden Retreats
Als 8 Tage meine Stimme Pause hatte, Schweigegelöbte und damit äußerlich bei mir eine so unendlich erholsame Ruhe eingekehrt ist, konnte sich innerlich viel in Bewegung setzen.
Seit fast 20 Jahren interessiere ich mich nun für Persönlichkeitsentwicklung und alles was dazu gehört. So viele Erleuchtete und spirituelle Trainer haben davon gesprochen, dass Meditation einen so perfekten Zugang zu unserer Wahrheit freilegt. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich bis vor kurzem einfach keinen Zugang für mich zu Sitz- Meditation gefunden hatte. Bis meine Intuition mich zu einem wirklich spannenden Retreat nach Österreich geführt hat.
Aus irgendeinem Grund hatte mich das Fasten nach Zentradition angezogen. Da ich unbedingt Dr. Dahlke kennenlernen wollte und er dieses besondere Retreat selber leitet, war schnell klar – da muss ich hin.
Angekommen in TamanGa am Tag 1 – seinem Lebensgarten – erkannte ich allerdings schnell, dies wird hier keine einfache Sache.
Start war jeden Tag um 6Uhr Morgens und Ende um 20:40Uhr.
Am ersten Tag des Retreats wurde mir klar, dass ich gar nicht so diszipliniert bin, wie ich dachte. Ich kann mich nur gut an meine eigenen Regeln halten aber sobald von außen welche kommen, rebelliert es in mir. So wurde der erste Tag ein für mich von außen diktierter, in dem ich einfach machte was man mir sagte. Dieser Widerwillen sorgte dafür, dass ich nicht wirklich im Zen ankam. Schade, aber ein Tag an dem ich viel lernte. Hältst du gegen die äußeren Umstände hältst du gegen das Leben und kannst unmöglich die Schönheit erleben.
Tag 2 – nun machte mein Körper diese Tortour auch schon nicht mehr mit
Die Yogis glauben ja daran, dass du zuerst innerlich eine Lektion bekommst und wenn du nichts änderst, es sich körperlich äußert. Ich bekam also Schweißausbrüche, konnte kaum stehen und mein Magen-/Darmtrakt sagte, nicht mit uns!
An dem Morgen hatte ich zwei Möglichkeiten: 1. zurück ins Bett und mich bemitleiden oder 2. erkennen was vor sich geht. Da ich eher der Typ bin, der dadurch will… schob ich meinen Körper unter die Dusche, machte mich fertig und ging zur Meditation.
Angekommen auf meiner Matte in der Stille ging das Drama los. Das schaffe ich nie. Was für eine blöde Idee. Du sorgst dich nicht gut um dich…blablabla
Und kurz danach erkannte ich: Ich liebe es im Drama zu sein. Aus irgendeinem Grund verharre ich oft da und glaube meinem Körper, dass das gerade ganz schlimm ist. Doch mal ehrlich was war gerade wirklich schlimm? Ja, es ist eine Umstellung wenn wir fasten, aber das ist nichts unmögliches. Jeweils 30 Minuten aufrecht zu sitzen und zu meditieren ist also das Problem? Nein definitiv auch nicht.
Mein Problem war, ich blieb im Drama und gab mich dem hin. Auf dem Weg der Selbstfürsorge habe ich gelernter auf meinen Körper zu hören. Allerdings erkannte ich bis dahin nicht, dass er natürlich auch der Spiegel meiner Dramen war und ich somit nicht wirklich auf den Körper hörte sondern eher auf mein Ego.
Ich setze mich also hin und sagte, okay ich bin hier und ich nehme das jetzt alles an. Ich liebe es und lasse es los. Wenn ich wirklich ins Bett soll dann bitte und wenn nicht, dann sitzt du jetzt und hörst auf!
Kurze Zeit später wurde es still und das Drama war von jetzt auf gleich vorbei für den Rest des Retreats. Was eine Erkenntnis!
Ab dem 3. Tag genoss ich die Ruhe, das fasten und liebte es in die Natur zu gehen
Ich lernte von einer Kerze, dass ich mich frei machen darf von allem Altem damit ich wirklich scheinen kann.
Ich erkannte von einer Schaukel, dass wir immer von ganz alleine in Balance zurückkehren. Das einzige was wichtig ist, wir müssen loslassen und vertrauen.
Ich erkannte, dass ich eine wundervolle Person bin, die das Beste verdient hat und die einfach ihr bestes jeden Tag geben sollte. Der Rest fließt vom Universum auf uns zu.
Ich erkannte, dass ich bisher den Fluss unterbrach und über mich und andere urteilte. So lange ich im Außen urteilte, urteilte ich im Inneren über mich.
Osho sagte einmal, dass sobald wir nicht mehr in der Liebe sind wir uns in einem unnatürlichen Zustand befinden und dass die Abwesenheit von Liebe Angst schafft. Des Weiteren sagte er, dass alle Angst letztlich die Angst vor dem Tod ist. Aber dies sollte ich später auf Ibiza wirklich lernen und verstehen…
Die Tage des Fastens vergingen wie im Flug und mehr und mehr lernte ich über mich. Ich erkannte, dass Theorie und Praxis nicht dasselbe sind.
Ich glaubte z.B. dass ich eine Mitfühlende Person bin. Allerdings erkannte ich, dass ich das nicht immer bin und dass ich mir mit meiner freudvollen, liebevollen und lichtvollem Seite schwer tue. Aber auch da erkannte ich den tieferen Grund später auf Ibiza.
In den letzten Jahren habe ich viel an meinem Schatten gearbeitet und bin durch viel Angst & Schmerz gegangen, allerdings hat das Leben auch da Balance für uns vorgesehen.
Verbundener Atem – lass uns erleuchtet werden
Bei unserer letzten Übung am vorletzten Tag, vor dem Fastenbrechen, gingen wir gemeinsam in eine Übung. Diese nennt sich Verbundener Atem. Wenn ich ehrlich bin, stellte ich mir das ganz anders vor.
Tatsächlich haben wir mit 50 Personen uns alle in eine Art Trance geatmet. Alleine dadurch, dass wir immer nur bewusst einatmeten und den ausatmen geschehen ließen. Es fühlte sich so energetisch nach ein paar Minuten an, dass ich das Gefühl hatte ich spüre das Prana in meinen Körper strömen und aus ihm heraus.
Normalerweise kenne ich solche Zustände nur von bewusstseinserweiternden Substanzen, aber wie ich lernte, kann man sich einfach darein atmen. Die ganze Zeremonie wurde von unterschiedlicher Musik begleitet. Diese half uns los zu lassen, was losgelassen gehörte, annehmen, was angenommen gehörte und so viel mehr.
Ich spürte, dass wir alle miteinander verbunden sind und letztlich wie ein Fluss im großen Meer alle eins wieder werden. Auch das hatte ich schon oft in Büchern gelesen, aber noch nie erleben dürfen.
Die letzten Jahre haben mich mehr und mehr darin bestätigt, dass wir spirituelle Wesen auf einer menschlichen Reise sind. Wir sind hier um uns zu erleben und uns zu erkennen. Dinge zu lösen aus diesem und anderen Leben. Letztendlich sind wir genauso wie M. Williamsen gesagt hat: „ …Wie kannst du es wagen nicht großartig, einzigartig und fantastisch zu sein? Du bist ein Kind Gottes und du bist geboren worden um das zu manifestieren…“
In diesem Sinne auf ein fantastisches Leben
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