Mein erstes Mal alleine

T3 Düsseldorf und andere Emotionale Ausuferungen

Ein Telefongespräch löste etwas in mir aus. Es brachte den Stein ins Rollen, der mir eine wichtige Erkenntnis vor Augen geführt hat. Es fing alles damit an, dass ein Freund von mir ganz beiläufig am Telefon sagte: „Larissa, mach mal was alleine nur für Dich”. Da ich echt viel „alleine für mich mache“ verstand ich erst nicht, was er meinte … Bis es am Freitagabend bei meiner Entspannungsübung Klick machte und ich ihn verstand. Er meinte, mach mal was ohne, dass der Trainer dich zieht.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt 🙂

Da ich zur Zeit stolze Car2Go Fahrerin bin, fielen abrupt die Wettkämpfe weg, die weiter weg sind, und so war ich erst etwas gedämpft in meinem Tatendrang … Bis mir einfiel, ich könnte ja auch am Sonntag beim T3 starten. Der Wettkampf war schon lange ausverkauft und schwierig noch etwas umzumelden, aber ich steckte voller Tatendrang. Kurz nach meinem Entschluss fand ich einen neuen Post, in dem jemand seinen Startplatz für Sonntag abgeben wollte. Perfekt dachte ich, nur bitte nicht zu teuer, da ich im Moment viel Geld investiert hatte. Erst mal meldete sich keiner, bis Samstagmorgen eine nette Frau mir am Telefon ihren Startplatz schenkte und sich freute, eine Person damit glücklich gemacht zu haben. Es lief also alles besser als geplant, außer, dass ich jetzt auch noch die Sprintdistanz meistern musste.

Trotz mangelnder Vorbereitung, fehlender Regeneration vor dem Wettkampf und mit einem Muskelkater, der sich sehen lassen kann, ging es Sonntag um 8 Uhr voller Zuversicht in die Wechselzone.

Alles aufgebaut, mal kurz über die Strecke aufklären lassen, meine Freundin Sarah gesucht und los ging es an den Schwimmstart.

Der Startschuss fiel zum T3 Triathlon

Um 10:10 Uhr ging’s los und viele begeisterte Triathleten starteten in einen Tag voller Vorfreude. Irgendwie lief leider das Schwimmen so gar nicht, ich fühlte mich unwohl und hatte auch, trotz so kurzer Strecke, nach 50 m keine Lust mehr. Mit Eigenmotivation und etwas langsameren Tempo beendete ich die Schwimmstrecke nach fast 19 Minuten. Frustriert, aber glücklich durchgehalten zu haben, ging es über Kopfsteinpflaster die superlange Wechselzone entlang aufs Bike. Da Sarah etwas vor mir war und von Anfang an Vollgas gab, gab auch ich gleich alles. Die recht schöne Radstrecke fuhr sich wirklich gut und so kam ich schnell wieder zurück in die Wechselzone, um aufs Laufen umzusteigen. Leider hatte ich am Anfang Schwimmen statt Triathlon eingestellt, sodass meine Uhr nun alle 250 m piepste und mich damit mega nervte. Da ich aber keine Zeit und Pace hatte, blieb mir nichts übrig als nach Gefühl zu laufen.

5 km sind Gott sei dank schnell gelaufen und auch damit gefinisht.

Ich kann mich glücklich schätzen

Besser als gedacht kam ich nach 1:23 Minuten im Ziel an und war megaglücklich.

Glücklich, dass ich alleine mich motiviert habe. Glücklich, dass ich alles gegeben habe, auch wenn die äußeren Umstände suboptimal waren. Vor allem glücklich, so viele liebe Menschen zu kennen.

Es ist das eine, starke Frauen auf Distanz zu kennen und etwas anderes, diese als Freundinnen zu haben. Ich habe an diesem Tag mal wieder festgestellt, was für starke Frauen ich kenne, nicht nur, weil meine Freundin 2. vor mir wurde in unserer AK, sondern auch, weil wir nie aufgeben. Wir beißen uns durch. Wir sind stolz auf uns und auf die andere und manchmal, ja manchmal da bin ich auch ein bisschen eingeschüchtert von so viel Frauen-Power. Doch dann sind eben auch diese Frauen oft da und helfen mir, wieder mich und meine Einzigartigkeit zu sehen. Einfach fantastisch!

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