Lebe deine Weiblichkeit!

Als vor Monaten ein weiser Mensch mir den Rat gab meine Weiblichkeit zu leben, war ich zunächst ganz perplex und dachte „Was meint er denn? Ich bin doch eine Frau! Ich trage Kleider! Ich liebe pink und alles was glitzert!” Meine Neugier war geweckt, also tauchte ich tiefer in dieses Thema ein und entdeckte dabei interessante Gedanken.

Die Dynamik von Yin und Yang

Um meinen Wissensdurst zu stillen, habe ich jedoch nicht etwa typisch weiblich/männlichgegoogelt, sondern Weiblichkeit und Männlichkeit leben & ausdrücken. Mit diesen Schlüsselwörtern hat sich mir ein neuer Blickwinkel eröffnet.

Die Essenz ist, dass wir zwei unterschiedliche Kräfte in uns haben, das Yin (das Weibliche) und das Yang (das Männliche), die sich durch unterschiedliche Eigenschaften auszeichnen.

So strebt das Männliche nach Erfolg und Unabhängigkeit, mag Wettkampf, ist hart und kognitiv im Denken und damit sehr nach außen gerichtet. Das Weibliche hingegen strebt nach Harmonie, ist emotional und weich, romantisch und leidenschaftlich sowie verletzlich und damit sehr nach innen gerichtet.

Heutzutage begegnet man aber immer häufiger dem Phänomen, dass verglichen mit den männlichen Kräften, die weiblichen Kräfte nicht genug gewürdigt werden. Denn in dem Bestreben nicht länger vom Mann abhängig zu sein, schlugen Frauen einen männlichen Weg ein. Generell lässt sich daher wohl sagen, dass viele von uns sich mit der Zeit angewöhnt haben, überwiegend unsere Männlichkeit zu leben, wodurch unsere Weiblichkeit zwangsläufig zu kurz kommt. Auch ich zähle mich dazu, da ich mich sehr auf „stark sein, Karriere machen, Ziele erreichen und unabhängig sein“ konzentriere.

Wenn das Yin und Yang aus dem Gleichgewicht gerät

Wenn nun aber in Bezug auf diese beiden Pole ein Ungleichgewicht herrscht, dann können wir nicht glücklich werden. Denn das Leben ruft uns immer nach Balance. Um eine Balance zu schaffen, müssten viele Frauen – mich eingeschlossen – mehr Nähe und Schwächen zulassen. Das ist aber wie so oft leichter gesagt als getan. Mir persönlich gefällt manchmal der Gedanke mich verletzbar zu zeigen auch nicht. Da ist doch die Mauer, welche wir oftmals um uns bauen ein guter Schutz. Ein Schutz um das eigene Ich zu schützen. Zumindest denken wir das wohl manchmal. Leider jedoch, machen wir uns damit auch einsam. Denn wir trennen uns mit vielen unserer männlichen Attribute von allen anderen.

Wie ich in den letzten Jahren gelernt habe und wie es sich besser anfühlt, ist jedoch der Gedanke, dass wir alle eins sind.

Wir sind wie Wellen in einem großen Meer. Individuell, einzigartig und jede für sich voneinander getrennt. Aber ohne die andere gar nicht existent und auch am Ende kein Meer =) ich wünsche mir für uns alle, dass wir lernen, unsere Weiblichkeit und Männlichkeit zu leben. Dass wir wieder in Balance kommen, und sehen, wir sind genauso gut, wie wir sind. Wir dürfen uns so zeigen wie wir sind, denn dadurch schaffen wir Nähe und Gemeinschaft und das, so denke ich, wünschen wir uns alle.

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